Monofokallinsen
Die wichtigsten Informationen zu Kurzsichtigkeit des Auges
„Standardlinsen“ (Monofokallinsen)
Bei der Operation des Grauen Stars wird die körpereigene Linse durch eine künstliche Linse ausgetauscht. Seit mehreren Jahren haben sich Monofokallinsen, oft auch als Ein-Stärken-Linsen oder monofokale Intraokularlinsen als Standard durchgesetzt. Mithilfe einer Monofokallinse ist es möglich nicht nur den Grauen Star zu entfernen, sondern auch eine vorliegende Fehlsichtigkeit (z.B. eine Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit) zu korrigieren.
Eine Monofokallinse ermöglicht es nach der Operation in einer Entfernung ein scharfes Bild sehen zu können. Das bedeutet man kann entweder in der Nähe oder in der Ferne scharf sehen. Für eine optimale Sehstärke in beiden Distanzen ist daher auch nach der Operation eine Brille nötig. Möchte man nach der Operation in der Ferne ohne Brille scharf sehen (z.B. beim Autofahren oder beim Fernsehen), wird man eine Lesebrille benötigen. Möchte man nach der Operation des Grauen Stars in der Nähe scharf sehen, braucht eine Brille für die Ferne.
In manchen Fällen bieten Monofokallinsen auch eine Alternative für Patienten, welche sich keinem Augenlaser unterziehen können oder möchten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der Regel die Kosten für Standardlinsen.
Monofokollinsen - Was ist eine Monofokallinse?
Monofokallinsen sind eine Art von Intraokularlinsen (IOL). Sie werden im Rahmen der Operation des Grauen Stars anstelle der natürlichen Linse implantiert. Sie bleiben ein Leben lang im Auge und müssen meistens nicht wieder getauscht werden.
Monofokale Linsen funktionieren ähnlich wie Gläser einer Einstärkenbrille. Hierbei wird das Licht in einem Brennpunkt gebündelt. Allerdings können Monofokale Linsen ihre Brechkraft nicht verändern und ermöglichen daher ein scharfes Sehen in „nur“ einer Entfernung. Um in anderen Distanzen scharf sehen zu können, wird nach der Operation eine Brille benötigt. Meistens werden Monofokallinsen so gewählt, dass nach der Operation ein Sehen in der Ferne möglich ist und nur noch beim Lesen oder Arbeiten in der Nähe eine Brille notwendig ist.
Monofokallinsen - Voraussetzungen für Monofokallinsen
Augenerkrankungen
Im Rahmen der Kataraktoperation wird die natürlcihe Linse gegen eine künstliche Linse getauscht. Sollten jedoch aufgrund anderer Erkrankungen (Glaukom, Makuladegeneration, etc.) bereits Schäden in anderen Abschnitten des Auges entstanden sein, so können diese durch eine Linsenimplantation nicht behoben werden. Über Ihre individuellen Chance kann Sie ihr Augenarzt im Rahmen der Kontrolle informieren. Bei manchen Augenerkrankungen kann es notwendig sein dies zuerst zu behandeln, bevor eine Linsenimplantation durchgeführt werden. Abgesehen vom Grauen Star dürfen die Augen nicht von einer schwerwiegenden Krankheit betroffen sein. Generell sollte sich die zu behandelnde Person in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden und zum Zeitpunkt der Linsenimplantation weder schwanger noch in der Stillzeit sein.
Vorerkrankungen
Generell sollte sich die zu behandelnde Person in einem guten gesundheitlichen Zustand befinden. Auch wenn die Operation in Lokalanästhesie stattfindet ist es notwendig, dass Sie etwa eine halbe Stunde ruhig am Rücken liegen können. Weiters sollten Sie zum Zeitpunkt der Linsenimplantation weder schwanger noch in der Stillzeit sein.
Altersgrenze
Prinzipiell ist eine Operation in jedem Alter möglich. Über den optimalen Zeitpunkt einer Operation informiert Sie ihr Augenarzt in Betracht auf ihre individuelle Situation
Monofokallinsen – Postoperative Einstellung
Mithilfe einer Monofokalen Linse ist es möglich eine vorbestehende Sehschwäche auszugleichen. Mit einer Monofokallinse kann der sphärische Dioptriewert auf jeden beliebigen Wert korrigiert werden. In der Regel müssen sich Patienten entscheiden, ob Sie nach der Operation in der Ferne oder in der Nähe ein scharfes Sehen haben möchten.
Emmetropie
Wer in der Ferne, beim Autofahren oder beim Fernsehen nach der Operation ohne Brille scharf sehen möchte, entscheidet sich für diese Variante. Hierbei wird versucht die Monofokale Linse so zu wählen, dass nach der Operation die Sphäre in etwa bei 0 liegt. Das bedeutet allerdings, dass nach der Operation sowohl in der Nähe als auch in den Zwischendistanzen (z.B. beim Arbeiten am Computer) eine Brille getragen werden muss.
Myopie
Wer Gegenstände in der Nähe oder beim Lesen ohne Brille scharf sehen möchte, kann sich dafür entscheiden nach der Operation myop eingestellt zu werden. Hierbei wird die Monofokale Linse so gewählt, dass nach der Operation die Sphäre bei -2,5 bis -3,0 Dioptrien liegt. Bei -2,5 dpt kann man in einer Distanz von etwa 40cm Lesen, während bei -3,0 die Lesedistanz etwa 33 cm beträgt. Das bedeutet allerdings, dass nach der Operation immer eine Brille getragen werden muss, wenn man in der Ferne gut Sehen möchte. (z.B. beim Autofahren, beim Fernsehen oder beim Arbeiten am Computer).
Monovision
Eine weitere Möglichkeit ist die Monovision. Hierbei wird das Führungsauge auf die Ferne eingestellt, während das andere Auge auf die die Nähe eingestellt wird. Nachdem sich das Gehirn an diese Umstellung gewöhnt hat, ist es somit möglich in unterschiedlichen Distanzen auch mit Monofokallinsen scharf sehen zu können. Hierbei wird das Führungsauge auf 0 bis -0,5 Dioptrien eingestellt, während das zweite Auge auf etwa -0,5 und -2,5 Dioptrien Sphäre eingestellt wird. Besprechen Sie mit ihrem Augenarzt, ob eine Monovision bei Ihren Augen in Frage kommt.
Achtung! Monofokale Linsen können nicht die durch eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) verursachte Fehlsichtigkeit korrigieren. Zur Korrektur einer Hornhautverkrümmung sind torische Linsen notwendig.
Monofokallinsen – Ablauf der Katarakt Operation
Die Operation des Grauen Stars und somit die Implantation von Monofokallinsen ist eine der häufigsten und sichersten Operationen. Sie wird jährlich tausendfach durchgeführt. Hier finden Sie eine kurze Übersicht über den Ablauf der Katarakt Operation.
Risiko bei der Implantation von monofokalen Linsen
Allgemeine Risiken bei der Operation des Grauen Stars sind Blutungen, Entzündungen sowie ein Anstieg des Augeninnendrucks. Auch Abschürfungen der Hornhaut sind möglich. Durch die Wahl eines guten Chirurgen, können die Risiken für Komplikationen deutlich gesenkt werden. Auch das Infektionsrisiko lässt sich durch eine ausreichende Hygiene stark verringern.
Vorgehen bei einer Monofokallinsenimplantation
Die Kataraktoperation kann meist in Lokalanästhesie stattfinden. Das bedeutet, dass der Patient während der Operation wach ist, das Auge jedoch keine Schmerzen fühlt. Für die örtliche Betäubung werden zum Beispiel schmerzstillende Augentropfen verwendet. Die Operation selber dauert insgesamt ca. 15 Minuten je Auge. An vielen Augenkliniken werden auch beide Augen nicht am gleichen Tag operiert sondern im Abstand von einigen Tagen.
Zunächst wird mit einem kleinen, etwa 2mm großen Schnitt die Hornhaut eröffnet. Anschließend wird die natürliche Linse abgesaugt. Nun kann eine künstliche Monofokallinse in gefaltenem Zustand durch den Schnitt im Auge im Kapselsack plaziert werden. Dort entfaltet sich die künstliche Linse und verankert sich mithilfe ihrer Haptiken. Da die Größe des Schnittes nur wenige Millimeter beträgt, dichtet er sich innerhalb kürzester Zeit wieder von selbst ab und muss nicht genäht werden.
Nach der Implantation einer Monofokallinse
Bereits kurz nach der Operation ist die Sehkraft wiederhergestellt. Allerdings muss sich das Auge und insbesondere die Hornhaut erst von der Operation erholen. In dieser Zeit können verschiedene Beschwerden auftreten:
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Fremdkörpergefühl am operierten Auge
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Leichtes Brennen
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Verminderte Sicht in der Dämmerung
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Lichterscheinungen – sogenannte Halos, die um helle Lichtquellen herum sichtbar werden.
Achtung! Beachten Sie die Verhaltensvorschriften und Therapievorschläge ihres Augenarztes und nehmen Sie die Termine für Nachuntersuchungen. Nur so kann der Heilungsprozess optimal verlaufen.
Kosten für Monofokallinsen im Überblick
Pro Auge betragen die Kosten für Monofokallinsen etwa 2.000 Euro. Die Preise unterscheiden sich hinsichtlich der Erfahrung und Ausstattung der Klinik.
Monofokallinsen – Kostenübernahme durch die Krankenkasse
Grundsätzlich werden die Kosten für Monofokallinsen von der gesetzliche Krankenkassen übernommen, sofern diese medizinisch notwendig ist. Dies ist beispielsweise bei einer Trübung der Augenlinse durch eine Katarakt der Fall. Private Krankenkassen sind auch dann zur Kostenübernahme verpflichtet, wenn die Patientin oder der Patient unter Alterssichtigkeit leidet und eine Laserbehandlung nicht den gewünschten Erfolg verspricht.
Multifokallinsen - Welche Alternativen gibt es?
Pro
+ Entfernung des Grauen Stars
+ Fehlsichtigkeitskorrektur
+ Von Krankenkasse bezahlt
Con
- (Lese)brille notwendig
Standardlinsen
Pro
+ Entfernung des Grauen Stars
+ Fehlsichtigkeitskorrektur
+ Brillenfreiheit
Con
- Einmalige Kosten
- Nebenwirkungen
Premiumlinsen
Pro
+ Entfernung des Grauen Stars
+ Fehlsichtigkeitskorrektur
+ Von Krankenkasse bezahlt
+ Korrektur des Astigmatismus
Con
- Erhöhtes Dislokationsrisiko