Papillenschwellung | Lexikon der Augenheilkunde
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Papillenschwellung

Papillenschwellung

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ICD-10:   H47.0   Sonstige Affektionen des N. opticus [II. Hirnnerv] und der Sehbahn

Eine Papillenschwellung (auch Stauungspapille) ist eine Prominenz der Papilla nervi und führt in der Regel zu einer Papillenrandunschärfe. Je nach Ursache kann die Gefahr eines Verlusts der Sehkraft oder sogar lebensgefährlicher Folgen bestehen.


Aus diesem Grund ist eine zeitnahe, gründliche Untersuchung und Diagnostik ist besonders wichtig, da der rechtzeitige Therapiebeginn das Risiko für schwerwiegende Folgen oft reduzieren kann. Bereits eine gezielte Anamnese und Untersuchung durch den Augenarzt kann oft die Ursache näher eingrenzen.


Im Rahmen des Gesprächs sollten insbesondere der zeitliche Verlauf, das Ausmaß und die betroffene Seite eruiert werden. Im Rahmen der Untersuchungen kann das Ausmaß der Sehverschlechterung festgestellt sowie eine Pupillendiagnostik (z.B. relativ afferenter Pupillendefekt) durchgeführt werden.


Diagnostik

Untersuchung des Augenhintergrunds

Es ist oft kaum möglich die Ursache eines Papillenödem nur anhand der Untersuchung des Augenhintergrunds zu unterscheiden. 


Ein ischämisch bedingtes Papillenödem ist oft blasser als ein Papillenödem in Folge einer Entzündung oder Stauung.


Sehveränderung

Eine Entzündung des Sehnerven (Papillitis) ist oft mit einem Zentralskotom verbunden. 


Bei einem Papilleninfarkt kommt es häufig zu einem sektoriellen Ausfall (mit horizontaler Begrenzung).


Eine Stauungspapille führt oft zu einer kaum oder nur leicht herabgesetzten Sehschärfe und  tritt oft beidseits auf.


Ursachen & Risikofaktoren

Der pathogenetische Mechanismus ist die Behinderung des axonalen Transportes der Nervenfasern im bereich der Papille. Mögliche Ursachen hierfür sind:

  • vaskulär-ischämische Ursachen: anteriore ischämische Optkusneuropathien (AION), arterieller Hypertonie, Blutzuckerkrankheit (Diabetes Mellitus)

  • entzündliche Ursachen: Autoimmunerkrankungen (Multiple Sklerose, Sarkoidose, systemische Lupus Erythematodes), infektiöse Papillitis (z.B. Toxoplasma, Treponema, Borrelien)

  • Kompression: primärer Tumor, erweiterte Optikushüllen aufgrund von erhöhtem Hirndruck (= "Stauungspapillen"), Orbitatumor, entzündliche Raumforderungen der Orbita (z.B. Endokrine Orbitopathie)

  • Infiltration: Papillentumor, Karzinom, Lymphom

  • hereditäre Erkrankungen: z.B. Lebersche hereditäre Optikusneuropathie (LHON)

  • seltene Ursachen: Trauma, Toxine

Diese sollten von Papillenanomalien unterschieden werden:

  • Drusenpapillen

  • Papillenprominenz bei Hypermetropie (="Crowded Disc")




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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.

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