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Image by Giammarco Boscaro

Musculus rectus medialis

Innerer gerader Augenmuskel (Musculus rectus medialis)

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Der Musculus rectus medialis oder auch „Innerer gerader Augenmuskel“ ist ein Skelettmuskel der äußeren Augenmuskulatur. Früher hatte er den Namen Musculus bibitorius („der Versoffene“).


Er ist der kräftigste der Augenmuskel.


Externe Augenmuskel


Übersicht Musculus rectus medialis

Funktion: Adduktion, (Elevation, Depression)

Ursprung: Anulus tendineus communis

Ansatz: nasaler Augapfel

Innervation: N. oculomotorius

Blutversorgung: A. ophthalmica


Musculus rectus medialis - Funktion

Der Musculus rectus medialis besitzt eine Hauptfunktion, die Bewegung des Auges nach nasal (Adduktion). Zusätzlich kann er beim Blick nach oben eine hebende Wirkung (Elevation) sowie beim Blick nach unten eine senkende Wirkung (Depression) haben.


Funktion M. rectus medialis

  • Adduktion

  • (Elevation)

  • (Depression)

Hinweis:   Mnemonik: „SIN – RAD“ = Superiore Muskel führen zu Intorsion, Rectus Muskel führen zu Adduktion

Funktion des Musculus rectus medialis

Musculus rectus medialis - Verlauf

Der Musculus rectus medialis hat seinen Ursprung am medialien Rand des Anulus tendineus communis.


Er wandert gerade nach anterior und hat seinen Ansatz über die Sklera am medialen Bulbus ventral des Äquators an.


iD01_InhaltHinweis

Verlauf Musculus rectus medialis

Musculus rectus medialis - Blutversorgung

Die arterielle Blutversorgung des Musculus rectus medialis erfolgt durch die Rami musculares der Arteria ophthalmica.

Hinweis:   Eine Besonderheit ist, dass die Durchblutung des anterioren Augenabschnitts durch 7 anteriore Ziliararterien erfolgt. Eine anteriore Ziliararterie versorgt den M. rectus lateralis während die anderen geraden Augenmuskel durch je zwei Ziliararterien versorgtwerden. Dieser Umstand ist insbesondere bei Schieloperationen zu berücksichtigen. Generell sollte die Operation an mehr als drei geraden Augenmuskeln in einer Operation, sowie ein Zweiteingriff innerhalb von 6 Monaten vermieden werden, um das Risiko einer Ischämie des anterioren Segments zu minimieren.

Musculus rectus medialis – Innervation

Die Innervation des Musculus rectus medialis erfolgt durch den Ramus inferior des Nervus oculomotorius (III).

iD01_InhaltHinweis

Innervation der äußeren Augenmuskulatur

Musculus rectus lateralis – Klinische Relevanz

Okulomotoriusparese

Die häufigste Ursache für eine Funktionseinschränkung des Musculus rectus lateralis ist eine Okulomotoriusparese.


Hierbei kommt es zu einer Schädigung des Nervus oculomotorius, welcher die meisten äußeren und inneren Augenmuskeln innerviert. Eine Okulomotoriusparese ist daher oft mit einer massiven Beeinträchtigung der Augenbewegung verbunden. 


Die möglichen Ursachen reichen von Folgen einer Blutzuckerkrankheit (Diabetes mellitus - mikroangiopathisch) und Gefäßentzündungen (Vaskulitiden ), bis zu selteneren Tumoren. Bei einem plötzlichen Beginn muss sollte auch immer ein Infarkt oder ein Aneurysma ausgeschlossen werden.


Man unterscheidet:

  • Äußere Okulomotoriusparese

  • Innere Okulomotoriusparese


Äußere Okulomotoriusparese

Bei einer äußeren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:


  • Musculus rectus medialis

  • Musculus rectus superior

  • Musculus rectus inferior

  • Musculus obliquus inferior

  • Musculus levator palpebrae superioris


Durch den Ausfall der ersten vier Muskeln kommt es zu einer typischen Schielstellung und Bewegungseinschränkung, bei der der Augapfel nach unten, außen abweicht. Dies kann bei den Betroffenen zu Doppelbildern führen. Allerdings müssen nicht alle Muskeln gleich stark betroffen sein und das Ausmaß der Schielabweichung ist meist von der Blickrichtung abhängig.


Ist der Musculus levator palpebrae superioris ebenfalls betroffen, kommt es zusätzlich zu einem Herabhängen des Oberlides (Ptosis). Durch das hängende Oberlid entstehen dabei keine Doppelbilder ("gnädige Ptosis").


Eventuell kann eine Kopfzwangshaltung zur Aufrechterhaltung des binokularen Einfachsehens bestehen.


Innere Okulomotoriusparese

Bei einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einem kompletten oder teilweisen Verlust der Funktion Augenmuskeln:


  • Musculus sphincter pupillae

  • Musculus ciliaris


In Folge einer inneren Okulomotoriusparese kommt es zu einer lichtstarren, weiten Pupille (absolute Pupillenstarre) und einer Reduktion des Sehens in der Nähe (Akkommodation).


Tritt eine innere Okulomotoriuslähmung ohne Beteiligung der äußeren Augenmuskeln auf, so wird dies auch  Ophthalmoplegia interna bezeichnet.


iD01_InhaltHinweis

Musculus rectus medialis - Gallerie

iF01_Video

Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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