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Skotom (Gesichtsfeldausfall)

Skotom (Gesichtsfeldausfall)

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Den Ausfall eines Teils des Gesichtsfeldes bezeichnet man als Skotom. Dieser kann von Betroffenen in Form von Farbveränderungen, Lichtblitzen oder dunklen Flecken wahrgenommen werden. Skotome können jedoch auch vollkommen unbemerkt für die Betroffenen auftreten.


Skotome können bei einer Vielzahl an Erkrankungen auftreten. Mithilfe unterschiedlicher Untersuchungsmethoden (z.B. Perimetrie) kann nicht nur die Sehschärfe, sondern auch das Gesichtsfeld genau untersucht werden.


Skotom - Definition

Der Begriff Skotom, aus dem Griechischen „skotos“ = Dunkelheit, bezeichnet den Verlust eines Teils des Gesichtsfeldes. 


Generell können folgende Formen von Skotomen unterschieden werden: 


  • relatives Skotom

  • absolutes Skotom

  • positives Skotom

  • negatives Skotom


Bei einem absoluten Skotom kommt es zu einer vollständigen Erblindung oder Sensibilitätsverlust in dem betroffenen Gebiet. Im Unterschied dazu kommt es bei einem relativen Skotom nur zu einem teilweisen Sensibilitätsverlust.


Als positive Skotome werden Veränderungen bezeichnet, bei welchen die Betroffenen das Skotom wahrnehmen. Oft bemerken Sie diese in Form von dunklen Flecken oder Lichtblitzen. Negative Skotome Werden hingegen von den Betroffenen nicht wahrgenommen und erst bei der Kontrolle durch einen Augenarzt festgestellt.


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Arten von Skotomen

Skotom - Diagnostik

Es gibt unterschiedliche Methoden die zur Bestimmung des Gesichtsfelds und zur Beurteilung von Skotomen verwendet werden können: 

  • Kinetische Perimetrie

  • Statische Perimetrie

  • Fingerperimetrie



Bei allen Methoden wird stets jedes Auge einzeln getestet. Der Patient blickt während der Gesichtsfeldmessung gerade aus und versucht (Licht)-Reize am Rand seines Gesichtsfeldes zu erkennen.


Kinetische Perimetrie

Bei der kinetischen Perimetrie (altgriechisch „kinesis“ = Bewegung) erfolgt die Messung des Gesichtsfelds durch einen sich bewegenden Lichtreiz (Stimulus). Dieser wird aus der Peripherie langsam in das Zentrum des Gesichtsfelds bewegt.


Statische Perimetrie

Bei der statischen Perimetrie  erfolgt die Messung des Gesichtsfelds durch einen sich statischen, sich nicht bewegenden Lichtreiz (Stimulus). Dabei wird an verschiedenen Stellen ein immer heller werdender Lichtreiz präsentiert, solange bis er von der untersuchten Person wahrgenommen wird.


Fingerperimetrie

Die Fingerperimetrie ist ein einfach, jedoch nicht sehr genaue Methode, welche jedoch auch ohne zusätzliche Geräte und Technik durchgeführt werden kann.  Hierbei sitzt der Patient dem Augenarzt gegenüber und blickt gerade aus, während der Arzt langsam seine Finger in das Gesichtsfeld bewegt. Sobald der Patient diese wahrnimmt, gibt er dem Arzt bescheid.


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Skotom – Ursachen & Risikofaktoren

Skotome können durch eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheiten verursacht werden. Mögliche Ursachen für Skotome sind: 

  • Erkrankungen des Sehnervs (z.B. Sehnervenentzündung)

  • Grüner Star

  • Makuladegeneration

  • Migräne

  • Multiple Sklerose

  • Netzhautablösung

  • Phäochromozytom

  • Prolaktinom

  • Schlaganfall

  • Tumor


Erkrankungen des Sehnervs (z.B. Sehnervenentzündung)

Da der Sehnerv verantwortlich für die Weiterleitung visueller Reize an das Gehirn ist, können Erkrankungen zu vorrübergehenden bis dauerhaften Gesichtsfeldausfällen führen. Sowohl entzündliche Veränderungen (Neuritis nervi  opticii, Multiple Sklerose, …) als auch Durchblutungsstörungen (AAION, NAAION, PION) und Tumore können somit Ursache für das Auftreten von Skotomen sein.


Grüner Star (Glaukom)

Der  Grüne Star, auch als Glaukom bekannt, bezeichnet eine voranschreitende Schädigung des Sehnervs. Diese tritt oft, aber nicht immer, in Folge einer Erhöhung des Augeninnendrucks auf. Durch die Schädigung des Sehnervs, kommt es zu dauerhaften Gesichtsfeldausfällen. Da diese jedoch zunächst oft die Peripherie, den Rand des Gesichtsfelds, betreffen, werden diese von Betroffen meist erst dann entdeckt, wenn der Grüne Star bereits große Schäden verursacht hat.

Mehr über Grüner Star ->



Makuladegeneration (AMD)

In Folge einer Altersbedingten Makuladegeneration kommt es zu einer Verkümmerung (Atrophie) der Stelle des schärfsten Sehens (Makula). Da die altersbedingte Makuladegeneration hauptsächlich das Zentrum des Sehens betrifft und oft langsam voranschreitet, klagen die Betroffenen oft über zentrale Sehverschlechterungen, verzerrtes sehen oder einen „schwarzen Fleck“ im Sehzentrum. 

Mehr über Altersbedingte Makula ->


Migräne

Bei einer Migräne kann es neben den typischen starken, meist einseitig auftretenden Kopfschmerzen auch zu einer Sehstörung (Aura) kommen. Zu den Sehveränderungen bei Migräne mit Aura gehören: 

  • Flimmerskotome (Farbwahrnehmungen, Blendung)

  • Fortifikationen (zackige Strukturen)

  • Photopsien (Lichtblitze)


Netzhautablösung

Eine Netzhautablösung (Ablatio retinae) ist ein ophthalmologischer Notfall und sollte immer umgehend von einem Augenarzt versorgt werden. Hierbei kommt es in Folge von Netzhautrissen, Verletzungen oder anderen Ursachen zu einer Ablösung der Netzhaut im Augeninneren. Typische Anzeichen für eine Netzhautablösung sind Lichtblitze, herumschwirrende dunkle Flecken sowie größer werdende Gesichtsfeldausfälle, welche oft als ein „dunkler Vorhang“ beschrieben werden.

Mehr über Netzhautablösung ->



Schlaganfall

Durchblutungsstörungen im Gehirn oder in den Augen können ebenfalls zu - meist plötzlich auftretenden - Sehveränderungen führen. Diese äußern sich bei den Betroffenen in Form von Gesichtsfeldausfällen oder Doppelbildern.


Tumor

Raumordnungen oder Tumore des Gehirns, insbesondere in der Nähe des Verlaufs der Sehnerven können zu Gesichtsfeldveränderungen  führen. Oftmals sind diese Gesichtsfeldeinschränkungen die ersten Zeichen bei noch nicht diagnostizierten Tumoren.

Mehr über okuläre Tumore ->



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Skotom – Wann zum Augenarzt?

Ausfälle des Gesichtsfelds können unter Umständen einen Notfall darstellen und ein Anzeichen für eine schwerwiegende Erkrankung sein. Aus diesem Grund sollte bei neu aufgetretenen Gesichtsfeldausfällen und bei Gesichtsfeldausfällen, welche anders als bereits vorbekannte Skotome sind, immer eine umgehende Kontrolle durch einen Augenarzt erfolgen.


Beispiele:

  • Neu auftretende Lichtblitze

  • Neu aufgetretene „schwarze Flecken“

  • Plötzlich aufgetretener Schleier

  • Plötzlich aufgetretene Trübung

  • „schwarzer Vorhang“

  • Sehverschlechterung mit Übelkeit, Erbrechen, Sprachstörungen, Schwindel, etc.


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Skotom (Gesichtsfeldausfall) - Gallerie

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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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