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Sonnenbrand der Augen: Was ist Schneeblindheit und wie schützt man sich?

Stell dir vor, du genießt einen perfekten Tag in den verschneiten Bergen oder am Meer, die Sonne kitzelt auf deiner Haut und der Himmel erstrahlt in strahlendem Blau. Doch kaum ist der Tag vorbei, passiert etwas, mit dem du nicht gerechnet hast: Deine Augen brennen, als hätten sie einen Sonnenbrand abbekommen. Genau das kann dir passieren, wenn du deine Augen der intensiven UV-Strahlung aussetzt! Schnee, Wasser oder Sand reflektieren UV-Strahlung in hohem Maße, was das Risiko einer Photokeratitis, auch bekannt als Schneeblindheit, erheblich erhöht. Diese schmerzhafte, oft unterschätzte Augenverletzung ist alles andere als angenehm. Aber keine Sorge - wir zeigen dir, wie du deine Augen schützen kannst und was zu tun ist, falls es doch passiert!


Ursachen von Photokeratitis

  • UV-Strahlung: Sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen können eine Photokeratitis verursachen, wobei UV-B-Strahlen aufgrund ihrer kürzeren Wellenlänge und höheren Energie als besonders gefährlich gelten.

  • Reflektierende Oberflächen: Schnee kann bis zu 80–90 % der UV-Strahlung reflektieren und erhöht dadurch das Risiko einer Photokeratitis erheblich. Auch Wasser und Sand reflektieren UV-Strahlen in hohem Maße.

  • Unzureichender Schutz: Das Tragen einer ungeeigneten oder fehlenden Schutzbrille – insbesondere bei Aktivitäten wie Skifahren, Wassersport oder Schweißen – steigert das Risiko einer Photokeratitis deutlich.


Symptome von Photokeratitis

Zu den typischen Symptomen einer Photokeratitis gehören unangenehme Augenschmerzen, starkes Tränen der Augen und eine sichtbare Rötung der Augen. Betroffene haben zudem häufig eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Licht und das Gefühl, einen Fremdkörper im Auge zu haben.


Symptome einer Photokeratitis treten meist 6 bis 12 Stunden nach UV-Exposition auf und klingen in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden ab – dank der hohen Regenerationsfähigkeit der Hornhautzellen. In leichten Fällen setzt die Besserung oft schon nach 12 bis 24 Stunden ein, während schwerere Verläufe bis zu drei Tage dauern können. In seltenen Fällen kann die Heilung bis zu einer Woche dauern, und es können bleibende Schäden wie Hornhautnarben auftreten. Trotz der meist unkomplizierten Heilung ist ein augenärztlicher Kontrollbesuch sinnvoll, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Die Behandlung einer Photokeratitis richtet sich in erster Linie nach den Symptomen. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Im Folgenden sind die wichtigsten Maßnahmen aufgelistet.


Symptomorientierte Therapie

  • Kühlung: Feuchte, kühle Kompressen auf den geschlossenen Augen können helfen, die Schmerzen zu lindern und entzündliche Reaktionen zu mildern.

  • Schmerztherapie: Zur Linderung der Beschwerden kann Ibuprofen (bis zu 600 mg dreimal täglich) oder Paracetamol eingesetzt werden.

  • Lokale Betäubung: Augentropfen mit Lokalanästhetika dürfen nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden, da sie bei unsachgemäßer Nutzung die Heilung beeinträchtigen können.

 

Weitere unterstützende Maßnahmen

  • Antibiotische Augentropfen oder -salben: Diese werden häufig verschrieben, um das Risiko einer bakteriellen Infektion zu minimieren.

  • Ruhe und Schonung: Körperliche Ruhe, idealerweise Bettruhe, unterstützt die Regeneration.

  • Bildschirmverzicht: Eine vorübergehende Pause von digitalen Geräten entlastet die Augen und kann den Heilungsprozess fördern.


Entzündungshemmende Therapie

NSAR-Augentropfen (z. B. Diclofenac oder Indometacin): Diese nichtsteroidalen Entzündungshemmer wirken sowohl schmerzlindernd als auch entzündungshemmend, indem sie die Bildung von Prostaglandinen blockieren. Sie können den Heilungsverlauf positiv unterstützen, sollten jedoch nur kurzfristig eingesetzt werden, da bei längerer Anwendung das Risiko von Hornhautschäden steigt.


Vorbeugung bakterieller InfektionenAntibiotische Augensalben oder -tropfen: Die Anwendung antibakterieller oder antiseptischer Präparate wird insbesondere bei ausgeprägteren Verläufen empfohlen, um eine zusätzliche bakterielle Infektion (Superinfektion) zu verhindern.


Förderung der RegenerationKünstliche Tränen: Befeuchtende Tropfen stabilisieren den Tränenfilm, lindern Reizungen und fördern die Heilung der Hornhaut – besonders bei trockenen oder empfindlichen Augen sinnvoll.

  • Vitamin-A-haltige Salben: Diese tragen zur Beruhigung von Horn- und Bindehaut bei und helfen, entzündungsbedingte Beschwerden zu reduzieren.

  • Dexpanthenol-Augensalbe: Dieses Präparat unterstützt aktiv die Zellregeneration der Hornhaut.


Allgemeine unterstützende Maßnahmen

  • Ruhe und Lichtschutz: Bettruhe in einem abgedunkelten Raum schont die Augen und kann die Heilung beschleunigen.

  • Augenverband: Bei schwereren Beschwerden kann ein beidseitiger Augenverband sinnvoll sein.

  • Kein Reiben der Augen: Um weitere Verletzungen der bereits geschädigten Hornhaut zu vermeiden, sollte unbedingt auf Augenreiben verzichtet werden.


Ärztliche Kontrolle

Bei schweren Verläufen oder anhaltenden Beschwerden ist eine ärztliche Untersuchung unbedingt erforderlich. Nur so können mögliche Komplikationen – wie dauerhafte Hornhautschäden oder Infektionen – frühzeitig erkannt und gezielt behandelt werden.


Prävention

  • Tragen von Sonnenbrillen mit 100% UV-Schutz (UV 400)

  • Verwendung von Kopfbedeckungen, wie z. B. breitkrempigen Hüten

  • Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung, insbesondere zur Mittagszeit

  • Besondere Vorsicht in Umgebungen mit reflektierenden Oberflächen wie Schnee, Wasser oder Sand

  • Anwendung von Sonnenschutzcreme im Bereich der Augen

  • UV-Index beobachten, um die Schutzmaßnahmen entsprechend anzupassen.


Schütze deine Augen – deine Sicht ist unbezahlbar!

Jetzt weißt du, dass auch deine Augen vor der Sonne nicht sicher sind und ein Sonnenbrand auf den Augen schneller eintreten kann, als du denkst. Also, wenn du das nächste Mal draußen bist – sei es am Strand, im Schnee oder beim Wandern – denk daran, deine Augen zu schützen. Keine Sorge, mit den richtigen Maßnahmen wie UV-Schutzbrillen und einer Kopfbedeckung bist du bestens gerüstet. Sei achtsam, schütze deine Augen und genieße die Sonne – aber immer mit einem gesunden Maß an Vorsicht!

 
 
 
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