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Image by Giammarco Boscaro

Stenopäische Lücke

Stenopäische Lücke

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Eine   stenopäische Lücke wirkt wie eine Lochblende und reduziert störende   Randstrahlen, wodurch die Schärfentiefe des gesehenen Bildes erhöht wird.


Patienten   mit unzureichend korrigierten Sehfehlern, wie Kurzsichtigkeit oder   Astigmatismus, erleben beim Blick durch die stenopäische Lücke oft eine   Verbesserung der Sehschärfe.


Dies hilft   dem Augenarzt, refraktionsbedingte Sehprobleme von organischen oder   funktionalen Ursachen, wie Makuladegeneration oder Amblyopie, zu   unterscheiden. Wenn der Patient trotz der stenopäischen Lücke keine   Verbesserung der Sehschärfe bemerkt, kann dies ein Hinweis auf das bestehen   einer Augenerkrankung sein.

Stenopäische Lücke - Definition

Es handelt   es sich dabei um eine undurchsichtige Scheibe mit einem kleinen Loch von etwa   1 bis 1,5 Millimetern Durchmesser in der Mitte.


Der Begriff   „stenopäisch“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „enges   Loch“.


Die   stenopäische Lücke wurde erstmals im Jahr 1619 von dem deutschen   Jesuitenpater, Optiker und Astronom Christoph Scheiner beschrieben.

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Funktion einer stenopäischen Lücke

Stenopäische Lücke - Anwendungsbereich

Bei der   Untersuchung durch einen Augenarzt oder Optiker kann eine stenopäische Lücke   bei der Unterscheidung zwischen (harmlosen) brechungsbasierten Fehlsichtigkeien   und (abklärungsbedürftigen) Augenerkrankungen hilfreich sein.


  • Verbessert das Vorhalten einer stenopäische Lücke   die Sehkraft, so ist die Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit   brechungsbasiert (der dioptrische Apparat des Auges funktioniert also nicht   optimal).

  • Verbessert das Vorhalten einer stenopäische Lücke   die Sehkraft nicht, so ist die reduzierte Sehkraft vermutlich auf eine Augenerkrankung   zurückzuführen und Bedarf weiterer Abklärung.

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Rasterbrille / Lochbrille

Das Prinzip der stenopäischen Lücke findet auch Anwendung bei sogenannten Rasterbrillen, auch bekannt als Lochbrillen. Diese Brillen bestehen aus einer meist schwarzen Folie, die mit mehreren kleinen Löchern perforiert ist. Die Anordnung und Größe dieser Löcher können variieren.


Solche Rasterbrillen  können aufgrund des Pinhole-Prinzips eine vorübergehende Verbesserung der Sehschärfe bewirken. Dies kann sie zu einem kurzfristigen Ersatz für herkömmliche Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen machen. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass Rasterbrillen Fehlsichtigkeiten dauerhaft beheben können. Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit oder Astigmatismus sind in der Regel genetisch bedingt und resultieren aus strukturellen Besonderheiten des Auges, wie einem verlängerten Augapfel oder einer ungleichmäßig gekrümmten Hornhaut. Solche angeborenen Eigenschaften lassen sich nicht einfach "wegtrainieren".


Ein wesentlicher Nachteil von Rasterbrillen und der Verwendung einer stenopäischen Lücke ist die stark reduzierte Lichtmenge, die ins Auge gelangt, was zu einer dunkleren Wahrnehmung und einem eingeschränkten Gesichtsfeld führt.

Hinweis:   Ein einfacher Weg, den Effekt der stenopäischen Lücke selbst zu erleben, ist, Daumen, Zeige- und Mittelfinger so zusammenzulegen, dass eine kleine Öffnung entsteht. Schaut man durch diese Öffnung, wird das Bild schärfer und dunkler, insbesondere bei hellen, nahen Objekten

Rasterbrille

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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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