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Stenopäische Lücke
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Eine stenopäische Lücke wirkt wie eine Lochblende und reduziert störende Randstrahlen, wodurch die Schärfentiefe des gesehenen Bildes erhöht wird.
Patienten mit unzureichend korrigierten Sehfehlern, wie Kurzsichtigkeit oder Astigmatismus, erleben beim Blick durch die stenopäische Lücke oft eine Verbesserung der Sehschärfe.
Dies hilft dem Augenarzt, refraktionsbedingte Sehprobleme von organischen oder funktionalen Ursachen, wie Makuladegeneration oder Amblyopie, zu unterscheiden. Wenn der Patient trotz der stenopäischen Lücke keine Verbesserung der Sehschärfe bemerkt, kann dies ein Hinweis auf das bestehen einer Augenerkrankung sein.
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Stenopäische Lücke - Definition
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Es handelt es sich dabei um eine undurchsichtige Scheibe mit einem kleinen Loch von etwa 1 bis 1,5 Millimetern Durchmesser in der Mitte.
Der Begriff „stenopäisch“ leitet sich aus dem Altgriechischen ab und bedeutet „enges Loch“.
Die stenopäische Lücke wurde erstmals im Jahr 1619 von dem deutschen Jesuitenpater, Optiker und Astronom Christoph Scheiner beschrieben.
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Stenopäische Lücke - Anwendungsbereich
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Bei der Untersuchung durch einen Augenarzt oder Optiker kann eine stenopäische Lücke bei der Unterscheidung zwischen (harmlosen) brechungsbasierten Fehlsichtigkeien und (abklärungsbedürftigen) Augenerkrankungen hilfreich sein.
Verbessert das Vorhalten einer stenopäische Lücke die Sehkraft, so ist die Ursache mit hoher Wahrscheinlichkeit brechungsbasiert (der dioptrische Apparat des Auges funktioniert also nicht optimal).
Verbessert das Vorhalten einer stenopäische Lücke die Sehkraft nicht, so ist die reduzierte Sehkraft vermutlich auf eine Augenerkrankung zurückzuführen und Bedarf weiterer Abklärung.
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Rasterbrille / Lochbrille
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Das Prinzip der stenopäischen Lücke findet auch Anwendung bei sogenannten Rasterbrillen, auch bekannt als Lochbrillen. Diese Brillen bestehen aus einer meist schwarzen Folie, die mit mehreren kleinen Löchern perforiert ist. Die Anordnung und Größe dieser Löcher können variieren.
Solche Rasterbrillen können aufgrund des Pinhole-Prinzips eine vorübergehende Verbesserung der Sehschärfe bewirken. Dies kann sie zu einem kurzfristigen Ersatz für herkömmliche Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen machen. Es ist jedoch ein Irrglaube, dass Rasterbrillen Fehlsichtigkeiten dauerhaft beheben können. Fehlsichtigkeiten wie Kurzsichtigkeit oder Astigmatismus sind in der Regel genetisch bedingt und resultieren aus strukturellen Besonderheiten des Auges, wie einem verlängerten Augapfel oder einer ungleichmäßig gekrümmten Hornhaut. Solche angeborenen Eigenschaften lassen sich nicht einfach "wegtrainieren".
Ein wesentlicher Nachteil von Rasterbrillen und der Verwendung einer stenopäischen Lücke ist die stark reduzierte Lichtmenge, die ins Auge gelangt, was zu einer dunkleren Wahrnehmung und einem eingeschränkten Gesichtsfeld führt.
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Hinweis:   Ein einfacher Weg, den Effekt der stenopäischen Lücke selbst zu erleben, ist, Daumen, Zeige- und Mittelfinger so zusammenzulegen, dass eine kleine Öffnung entsteht. Schaut man durch diese Öffnung, wird das Bild schärfer und dunkler, insbesondere bei hellen, nahen Objekten
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