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Elektroretinographie (ERG)
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Die Elektroretinographie (ERG) ist eine diagnostische Methode, um die elektrische Antwort der Netzhaut auf Lichtreize zu messen. Diese Antwort wird als Elektroretinogramm (ERG) dargestellt und liefert wertvolle Informationen über die Funktion der retinalen Photorezeptoren und anderer retinaler Zellen.
Die ERG ist eine nicht-invasive Methode, die über Elektroden, die in Kontakt mit der Hornhaut stehen, aufgezeichnet wird. Diese Elektrode kann in eine Kontaktlinse integriert oder als dünne Faser Elektrode auf das Auge gelegt werden.
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Elektroretinographie - Formen
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Es gibt drei Hauptformen der ERG:
Ganzfeld-ERG (ERG)
Muster-ERG (Pattern-ERG)
Multifokales ERG (mfERG)
Ganzfeld-ERG
Die Ganzfeld-ERG misst die Summenantwort der gesamten Retina auf Lichtblitze.
Es kann im skotopischen Zustand (Dunkeladaption) zur Messung der Stäbchenfunktion und im photopischen Zustand (Helladaption) zur Messung der Zapfenfunktion durchgeführt werden.
Die Antwort der Retina wird in Form von a-Wellen (Photorezeptoren), b-Wellen (Bipolar- und Müller-Zellen) und c-Wellen (Pigmentepithel) dargestellt.
Durch eine Flimmerlichtreizung ist eine Isolation der zapfenabhängigen Potentiale mögich.
Dunkeladaptiertes Blitz-ERG
Nach einer halbstündigen Dunkeladaptation werden Ganzfeldblitze mit steigender Intensität dargeboten. Somit lassen sich Rückschlüsse auf die Aktivität der Stäbchenbipolarzellen schließen.
Helladaptiertes Blitz-ERG
Um die Aktivität der Zapfen separat zu beurteilen kann durch ein dauernd leuchtendes Hintergrundlicht das Zapfensystem gesättigt werden. Die Helladaptation sollte mindestens 10 min dauern.
Ein einzelner Blitzreiz kann unter diesen Umständen ein kleines helladaptiertes (photopisches) ERG auslösen.
Flimmer ERG
Wie beim helladaptierten Blitz-ERG wird zunächst eine Helladaptation durchgeführt. Anschließend werden mit einer Frequenz von 30 Hz Blitze (Flimmern) erzeugt. Da die Stäbchen dieser hohen Frequenz nicht folgen können ermittelt das Flimmer-ERG eine rein zapfenvermittelte Antwort.
Anwendung:
Verlaufskontrolle/ Differenzierung hereditärer Netzhauterkrankungen
Früherkennung toxischer Netzhautschäden
Unlare Visusminderung/ Gesichtsfeldausfälle
Prüfung Simulation/ Aggravation (nach VEP und mERG)
Multifokales ERG (mERG)
Das multifokale ERG erfasst die ERG-Antwort auf Lichtreize, die an verschiedenen Stellen des Gesichtsfeldes präsentiert werden. Diese Methode ermöglicht die topografische Zuordnung von Netzhautschäden.
Das mERG stellt somit eine wichtige Ergänzung zum Ganzfeld-ERG dar. Während die Makula im Ganzfeld ERG nur einen sehr geringen Anteil hat, kann durch die Kombination mit einem mERG eine Unterscheidung zwischen regionalen Makulaerkrankungen und generalisierten Netzhautfunktionsstörungen ermöglicht werden.
Anwendung:
Früherkennung makulärer Funtkionsstörung
Verlaufskontrolle/ Differenzierung hereditärer Netzhauterkrankungen
Früherkennung hydroxychloroquininduzierten Retinopathie Simulation/Aggravation in Verbindung mit VEP
Muster-ERG (pERG)
Bei der Muster-ERG blickt der Patient auf ein sich veränderndes Schachbrettmuster. Diese Methode misst die Antwort der retinalen Ganglienzellen.
Anwendung:
Früherkennung von Glaukom
Differenzierte Makulafunkionsdiagnostik
Simulation/Aggravation in Verbindung mit VEP
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