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Worth-Test
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Der Worth-Test ist eine Untersuchungsmethode zur Überprüfung des Simultansehens, sensorischer Fusion sowie der sensorischen Adaptionen und wird bei der Beurteilung des Ausmaßes von Schielerkrankungen angewendet.
Während der Untersuchung blickt der Patient durch einen Rot-Grün-Filter. Dies führt dazu, dass das Auge mit dem roten Filter rote Zeichen nicht mehr wahrnehmen kann, während das andere Auge keine grünen Zeichen wahrnehmen kann. Somit ist es möglich die Sinneseindrücke der beiden Augen voneinander zu trennen.
Fusion
Suppression
Doppelbilder (Diplopie)
Mono-Fixationssyndrom
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Worth -Test - Vorbereitung
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Worth-Test - Durchführung
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Entfernung zur Lesetafel 5-6 Meter
Aufsetzten der Rot-Grün-Brille
Abdunkeln des Raums
Der Patient positioniert sich etwa 5-6 Meter von der Lesetafel entfernt und setzt eine Rot-Grün-Brille auf oder bekommt einen Rot-Grün-Filter vorgehalten. Hierbei wird üblicher Weise der rote Filter wieder vor das rechte Auge gesetzt. Anschließend wird der Patient aufgefordert auf die Sehtafel zu blicken.
Nun wird der Patient aufgefordert zu beschreiben oder aufzuzeichnen wie viele Objekte er sehen kann und wo sich diese befinden.
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Orthophorie + Normale retinale Korrespondenz (Unauffälliger Befund)
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Bei einem unauffälligen Befund werden 4 Objekte wahrgenommen. Da das weiße Objekt von beiden Augen fusioniert wird, ist die Farbe weder eindeutig grün noch eindeutig rot. Die entscheidende Frage zur Bestätigung des Simulatansehens und der sensorischen Fusion ist daher wie viele Objekte wahrgenommen werden.
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Hinweis:   Um eine abnormale retinale Korrespondenz auszuschließen muss zusätzlich ein Cover/ Uncover-Test durchgeführt werden.
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Strabismus + Abnormale retinale Korrespondenz
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Allerdings können auch Patienten, bei welchen ein Strabismus besteht, angeben, dass Sie vier Zeichen sehen. Um diese von einem unauffälligen Befund unterscheiden zu können, ist es notwendig vorher ein Auf-/ Abdecktest durchzuführen. Zeigt sich im Covertest eine leichte Tropie, so wäre entweder eine Suppression oder eine Diplopie zu erwarten. Wenn der Patient jedoch im Worth-Test angibt 4 Objekte zu sehen, so besteht eine sensorische Fusion trotz bestehendem Strabismus. Dies bedeutet, dass eine abnormale retinale Korrespondenz besteht.
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Esotropie/ Exotropie
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Besteht eine Diplopie (Doppelbilder), so gibt der Patient an 5 Objekte sehen zu können (2 rote und 3 grüne). In weiterer Folge muss nun evaluiert werden, ob eine homonyme Diplopie (ungekreuzt) oder eine heteronyme Diplopie (gekreuzt) vorliegt.
Geht man davon aus, dass der Patient mit dem rechten Auge durch das rote Filterglas blickt, ergeben sich folgende Möglichkeiten:
Homonyme Diplopie (ungekreuzt) – Esotropie
Werden die beiden roten Objekte rechts von den grünen Objekten wahrgenommen, liegt eine Esotropie vor. Es kommt zu ungekreuzten Doppelbildern.
Heteronyme Diplopie (gekreuzt) – Exotropie
Werden die beiden roten Objekte links von den grünen Objekten wahrgenommen, liegt eine Exotropie vor. Es kommt zu gekreuzten Doppelbildern.
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iD01_InhaltHinweis
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Hypertropie/ Hypotropie
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Sieht der Patient 5 Objekte (2 rote und 3 grüne) und liegen diese nicht nebeneinander, sondern übereinander, liegt eine vertikale Deviation vor.
Geht man davon aus, dass der Patient mit dem rechten Auge durch das rote Filterglas blickt, ergeben sich folgende Möglichkeiten:
Homonyme Diplopie (ungekreuzt) – Esotropie
Werden die beiden roten Objekte über den grünen Objekten wahrgenommen, liegt ein Tiefstand des rechten Auges (Hypotropie) oder ein Hochstand des linken Auges (Hypertropie) vor.
Heteronyme Diplopie (gekreuzt) – Exotropie
Werden die beiden roten Objekte unter den grünen Objekten wahrgenommen, liegt ein Hochstand des rechten Auges (Hypertropie) oder Tiefstand des linken Auges (Hypotropie) vor.
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Hinweis:   Liegt eine alternierende Suppression vor, so geben Patienten an ebenfalls fünf Objekte zu sehen. Allerdings werden diese nicht gleichzeitig wahrgenommen, sondern abwechselnd. Die Patienten sehen folglich für einen kurzen Moment die beiden roten und anschließend die drei grünen Objekte, allerdings nie alle fünf Objekte auf einmal. Eine genaue Befragung des Patienten ist daher ist daher essentiell.
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Suppression
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Sieht der Patient weniger als vier Objekte so liegt eine Suppression eines Auges vor.
Geht man davon aus, dass der Patient mit dem rechten Auge durch das rote Filterglas blickt, ergeben sich folgende Möglichkeiten:
Suppression des linken Auges
Werden nur die beiden roten Objekte wahrgenommen, so liegt eine Suppression des linken Auges vor.
Suppression des rechten Auges
Werden nur die drei grünen Objekte wahrgenommen, so liegt eine Suppression des rechten Auges vor.
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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.
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