Der Traktionstest auch Pinzettenzugtest ist eine   Untersuchungsmethode in der Augenheilkunde. Er dient der Überprüfung der   passiven Beweglichkeit des Auges.

Mit Hilfe des Traktionstest kann Auges. Zwischen Lähmungen der   Muskulatur und mechanischen/ strukturbedingten Störungen (Pseudoparesen)   differenziert werden. Er wird daher bei Orbitabodenfrakturen oder dem Brown   Syndrom zur Diagnosesicherung angewendet. Außerdem kann der Traktionstest   dafür verwendet werden, um vor Schieloperationen das Risiko für postoperative   Doppelbilder abschätzen zu können.

Der Traktions-Test kann in Lokalanästhesie oder im Rahmen einer   Operation in allgemeiner Narkose durchgeführt werden. Mit einer geeigneten   (anatomischen) Pinzette wird das Auge gefasst und anschließend passiv in der   Ebene gedreht, in der eine Störung vermutet wird. Ist keine   Bewegungseinschränkung feststellbar, so ist der Test negativ zu werten.

• Lokalanästhetikum eintropfen

• Baumwolltupfer   mit Anästhetikum tränken

• Baumwolltupfer   in beiden Augen über zu testende Muskeln platzieren

• 5   Minuten belassen

• Muskelansatz   mit Pinzette fassen und in Richtung der Bewegungseinschränkung rotieren

• Wiederholung   am anderen Auge

Negatives Ergebnis

Ist kein Widerstand nachweisbar, so liegt keine mechanische Störung, sondern eine Parese aufgrund einer neurologischen Läsion vor.

Positives Ergebnis

Ist eine Bulbusbewegung nicht möglich, kann von einer restriktiven Ursache ausgegangen werden. So kann es in Folge einer Orbitabodenfraktur zu einer Einklemmung des Muskels kommen, aber auch eine endokrine Orbitopathie kann die Ursache sein. In der Regel erfolgt keine Quantifizierung der Abweichungen. Allerdings kann das Ausmaß der Abweichung in Grad oder Millimeter zum Beispiel in Abhängigkeit zur Primärposition geschätzt werden. In der Regel wird der Widerstand nur einseitig bestehen, außer es liegt eine bilaterale Erkrankung vor.