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Drusenpapille

Drusenpapille

Autor:

ICD-10:   H47.3   Drusen der Papille Pseudostauungspapille

Als Drusenpapille, english „optic nerve head drusen“ (ONHD), bezeichnet man runde, oft verkalkte, hyaline Ablagerungen  innerhalb des Sehnervenkopfes. Die Inzidenz von Drusenpapillen liegt bei etwa  5-20 pro 1000 und eine erbliche Komponente basierend auf einem autosomal noch nicht indentifizierten rezessiven Gen wird vermutet.


Klinische Zeichen und Symptome

Eine Drusenpapille wird oft zufällig bei der Augenuntersuchung entdeck. Der Sehnervenkopf ist prominent und unscharf begrenzt, einer Pseudopapillenschwellung entsprechend. Kleine tiefliegende Drusen können oft nur eine subtile Prominenz des Sehnervs und Aufhebung der physiologischen Senke verursachen (Crowded disc). Größere Drusen können als gelblich-weiße oder rosa Knötchen erscheinen.


Der Befund liegt meist bilateral vor (75%). Gelegentlich treten Blutungen oder Neovaskularisationen im Sehnervenkopf auf und erstrecken sich in den peripapillären Bereich. Sehnervendrusen wurden auch mit Angioid-streaks in Verbindung gebracht. Bis zu 25% der Patienten mit Angioid-streaks zeigen klinische oder echografische Hinweise auf Sehnervendrusen.


Die meisten Patienten sind asymptomatisch. Die Inzidenz von vorübergehender Sehbeeinträchtigung liegt bei etwa 8%. Gesichtsfelddefekte können bei 71% der Betroffenen mit sichtbaren Drusen und bei 25% bei Patienten mit Pseudopapillenschwellung ohne sichtbare Drusen gefunden werden. Zu den beobachteten Defekten gehören neben einer Vergrößerung des Blinden Flecks auch generalisierte Einschränkungen sowie Defekte und Ausfälle des inferioren Gesichtsfelds, welche nicht immer mit der Lokalisation der Drusen übereinstimmen.


Tiefe Drusen zeigen meist keine Ausdünnung der NFL.


Oft kann eine Progression mit zunehmendem Alter beobachtet werden, welche auch mit einer Zunahme der Gesichtsfelddefekte einhergeht.


Diagnostik

Ultraschall

Im B-Bild-Ultraschall zeigen sich Drusen als ovale, echodichte Läsion am Übergang von Netzhaut und Sehnerv. Im Unterschied zu einer Papillenschwellung verursachen Drusen keine Erweiterung des intraorbitalen Nervs. Ein Ultraschall hat anderen Methoden gegenüber den Vorteil, auch tiefergelegene Drusen darstellen zu können. Allerdings hat diese Methode eine schlechte Auflösung und kann unverkalkte, vergrabene Drusen übersehen.


Rotfreie Fundusaufnahmen

Rotfreie Fundusaufnahmen zeigen eine Autofluoreszenz im Bereich des Sehnervenkopfs. Es kann außerdem eine lokalisierte Ausdünnung der Nervenfaserschicht bestehen. Tieferliegende Drusen können jedoch meist nicht dargestellt werden.


Fluoreszenzangiographie

In späten Phasen der Fluoreszeinangiographie können späte fokale Hyperfluoreszenz und Fluoreszenzeinfärbung der Wand der peripapillären Gefäße zu sehen sein. 


Im Rahmen einer Fluoreszenzangiographie lässt sich gut zwischen einer Drusenpapille (späte Hyperfluoreszenz) und einer Papillenschwellung (frühzeitige, diffuse Leckagen).


Computertomographie (CT)

Auf hochaufgelösten Kopf und Orbitascans kann eine  intraorbitale Kalzifikation im Bereich des Sehnervenkopfs auf Drusen hindeuten. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel um Zufallsbefunde.


Optische Kohärenztomographie (OCT)

Das OCT wir mittlerweile oft als Goldstandart zur Diagnose von oberflächlichen und tiefliegenden Drusen angesehen. Zirkuläre parapapilläre Aufnahmen können oft einen Nervenfaserverlust darstellen. Dabei korreliert der Nervenfaserverlust oft mit dem Quadranten der Drusen.


Therapie

Aktuell gibt es keinen Nachweis, dass eine Therapie den klinischen Verlauf verbessern könnte. Vermutungen, dass eine Augeninnendrucksenkung oder vasoaktive Substanzen präventiv  wirken könnten, konnten bisher nicht bestätigt werden.


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Drusenpapille - Gallerie

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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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