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Strabismus divergens intermittens
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Strabismus divergens intermittens, auch bekannt als intermittierendes Außenschielen, ist eine häufige Form der Exotropie (Auswärtsschielen). Dabei weichen die Augen zeitweise ab und sind dann wieder parallel ausgerichtet.
Intermittierendes Außenschielen wird oft im Alter von etwa zwei bis fünf Jahren bemerkt, wenn das Kind in bestimmten Momenten die Kontrolle über die Augenstellung verliert. Dies kann beim Tagträumen, bei Müdigkeit oder bei Erkrankungen besonders auffällig werden. Das Krankheitsbild ist dadurch gekennzeichnet, dass die Augen zeitweise parallel stehen und binokulares Einfachsehen ermöglichen, während in anderen Phasen ein deutliches Außenschielen auftritt. Die Fähigkeit des Kindes, das Schielen zu kompensieren, hängt von der Entfernung des Fixationsziels und anderen Faktoren wie der Konzentration ab.
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Strabismus divergens intermittens - Definition
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Strabismus divergens intermittens, auch intermittierende Exotropie genannt, ist eine Form des Schielens, bei der die Augen zeitweise abweichen und nach außen gerichtet sind (Exotropie) und zeitweise parallel ausgerichtet sind. Der Begriff "Exotropie" leitet sich aus dem Griechischen "exo" (nach außen) und "tropein" (drehen) ab und bezeichnet eine nach außen gerichtete Schielstellung.
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Hinweis:   Strabismus divergens intermittens ist für etwa 70-90% der Exotropien verantwortlich. Etwa 1% der Bevölkerung ist betroffen.
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Strabismus divergens intermittens - Formen
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Intermittierender Strabismus divergens kann in vier Gruppen eingeteilt werden, gemäß dem Klassifikationssystem von Burian. Dieses System basiert auf dem Konzept der fusionellen Konvergenz und Divergenz und stützt sich auf Messungen der Abweichungen bei Fern- und Nahsicht.
Basis (Einfache Exotropie): Der Schielwinkel und die Kompensationsfähigkeit sind bei Fern- und Nahfixation identisch (< 10 pdpt)
Divergenzexzess: er Schielwinkel ist beim Blick in die Ferne größer als beim Blick in die Nähe (> 10pdpt). Diese Form kann weiter unterteilt werden in scheinbaren und echten Divergenzexzess. Beim scheinbaren Divergenzexzess ist das AC/A-Verhältnis hoch oder es liegt eine tonische fusionalen Konvergenz vor, die nach Okklusion eines Auges nachlässt. Beim echten Divergenzexzess bleibt der Nahwinkel auch nach Okklusion größer als der Fernwinkel.
Konvergenzinsuffizienz: Die Abweichung ist bei Nahfixation größer (> 10pdpt). Eine Konvergenzinsuffizienz tritt häufiger bei älteren Kindern und Erwachsenen auf.
Simulierter oder pseudo-Divergenzexzess: Die Abweichung in der Ferne ist größer als in der Nähe, aber die Abweichung in der Nähe nimmt nach 30-60 Minuten monokularer Okklusion auf einen Wert innerhalb von 10 Prismendioptrien der Fernabweichung zu.
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Strabismus divergens intermittens – Behandlung
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Brillenkorrektur: Kurzsichtige Patienten können durch eine Brillenkorrektur die Schielstellung über eine Stimulation der Akkommodation und damit der Konvergenz kompensieren. Manchmal kann eine Überkorrektur sinnvoll sein.
Teilzeitokklusion: Eine Teilzeitokklusion des führenden Auges kann helfen, den Schielwinkel zu kompensieren. Bei Konvergenzinsuffizienz können zusätzlich Konvergenzübungen empfohlen werden.
Schieloperation: Bei einem kompensierten Strabismus divergens intermittens ist eine Observanz ausreichend. Eine Operation ist vorallem bei Verlust der Kompensationsfähigkeit notwendig. Eine eine kombinierte Divergenzoperation (Resektion des M. rectus medialis und Rücklagerung des M. rectus lateralis an einem Auge) ist in der Regel erfolgreich.
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