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Herpes Zoster Ophthalmicus

Herpes Zoster Ophthalmicus

Autor:

ICD-10:   B02.3   Zoster ophthalmicus

Eine Gesichtsrose (Zoster ophthalmicus) ist das Auftreten eines Herpes Zoster im Gesicht und an den Augen. Ist nicht nur die Haut um die Augen, sondern auch das Auge selber betroffen, kann durch Hornhautnarben zu dauerhaften Sehbeeinträchtigungen kommen Folge sein.

Das Wichtigste auf einen Blick

Das Wichtigste auf einen Blick

Definition

Gürtelrose des Dermatoms des N. ophthalmicus und des N. trigeminus

Ursachen

Varicella-Zoster-Virus

Symptome

Auf Dermatom begrenzter Ausschlag

Diagnostik

Anamnese, typischer Ausschlag

Prognose

Heilt innerhalb einiger Wochen ab, selten kommt es zu dauerhaften Schmerzen oder Sehverschlechterung

Vorbeugung

Impfung

Herpes Zoster Ophthalmicus - Definition

Als Herpes Zoster Ophthalmicus bezeichnet man eine Gürtelrose, welche das Dermatom um das Auge herum betrifft. Dieses wird von den Nerven N. ophthalmicus und N. trigeminus versorgt. Eine okuläre Beteiligung kann gelegentlich auch bei einer alleinigen Beteiligung des N. maxillaris auftreten.

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Herpes zoster ophthalmicus

Herpes Zoster Ophthalmicus - Symptome

Bereits 3-5 Tage vor   Beginn des Hautausschlags klagen die Betroffenen über Müdigkeit,   Kopfschmerzen oder Fieber. Auch können bereits Sensibilitätsveränderungen   (Schmerzen, Juckreiz, Brennen, etc.) im betroffenen Dermatom bemerkt werden.


Die typischen Hautläsionen   zeigen sich in Form eines Hautausschlags, der sich nicht über die Mittellinie   ausbreitet (Im Unterschied zu einer Herpes-Simplex-Infektion). Es bilden sich   erythämatöse Areale mit einem makulo-papulösen Ausschlag. Innerhalb eines   Tages kommt es zu konfluierenden Vesikelgruppen. Diese werden pustulös, platzen auf und   trocknen danach aus und verkrusten. Oftmals kommt es zusätzlich zu einer   ödematösen Schwellung des Unterlids und des Oberlids.


Ist die Nase   einseitig, insbesondere die Nasenspitze und die Nasenwurzel, betroffen, so   wird dies als Hutchinson-Zeichen bezeichnet. Diese Bereiche werden durch den   N. nasociliaris versorgt und korrelieren stark mit einer okulären   Beteiligung.

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Herpes Zoster Ophthalmicus – Ursachen & Risikofaktoren

Herpes Zoster (Gürtelrose) sowie Windpocken (Varicella) werden durch das   Varicella-Zoster-Virus ausgelöst. Es kommt zunächst zu einer Erkrankung an   Windpocken. Oft erfolgt   diese bereits im Kindesalter. Danach wandert das Virus in die dorsalen   Nervenwurzeln und Ganglien des Rückenmarks, wo es über lebenslang verbleiben   kann.


In Folge einer   Schwächung des Immunsystems (im hohen Alter, Stresssituationen, oder bei   Immunschwäche) kann es auch Jahrzehnte nach der Erstinfektion zu einer   Reaktivierung kommen. Das Virus beginnt sich zu vermehren und gelangt entlang   der Nervenbahnen bis zur Haut. Dadurch kommt es zu einem Hautauschlag der als   Gürtelrose (Herpes zoster) bezeichnet wird. Dieser betrifft typischer Weise   nur das Versorgungsgebiet eines einzelnen Nervens auf. Im Falle des Geischts   ist dies der Gesichtsnerv (N. trigeminus). Dieser ist dreiteilig. Einer der   drei Äste ist der N. ophthalmicus, der den Bereich der Stirn und um das Auge   versorgt.


Folglich kann jeder   der bereits an Windpocken erkrankt war, auch an einer Gürtelrose erkranken.   Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für einen Herpes zoster, insbesondere   wenn zeitgleich eine Stresssituation oder eine Immunschwäche vorliegt.

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Herpes Zoster Ophthalmicus - Diagnostik

Eine Diagnose kann anhand des typischen Ausschlags, der Krankheitsgeschichte und falls   vorhanden den Schmerzen gestellt werden. Meistens ist keine weitere Untersuchung   zur Feststellung des Virus notwendig.


Der Augenarzt wird im   Rahmen der Kontrolle die Augen untersuchen und eine Beteiligung feststellen   oder ausschließen.


Im Akutstadium kann es   zu unterschiedlichen Beteiligungen des Auges kommen:


  • Konjunktivitis

  • Akute   epitheliale Keratitis

  • Nummuläre   Keratitis

  • Stromakeratitis

  • Keratitis   disciformis

  • Episkleritis

  • Skleritis

  • Uveitis   anterior

  • Lähmungen   der Hirnnerven (III, IV, VI)

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Herpes Zoster Ophthalmicus - Therapie

Für die Prognose ist ein frühzeitiger Beginn der antiviralen Therapie (z.B. Valaciclovir oder   Famciclovir) notwendig. Optimaler Weise innerhalb von 72 Stunden nach   Auftreten der ersten Symptome.


Die Therapie reduziert   nicht nur die Krankheitsdauer und Beschwerden, sondern auch das   Komplikationsrisiko.

Neben einer   systemischen Therapie mit Tabletten, kann je nach Ausprägung zusätzliche eine   Therapie mit einer Augensalbe notwendig sein. Bei gleichzeitig bestehender   bakterieller Infektion werden zusätzlich Antibiotika verordnet. Kommt es zu   Schmerzen können Schmerzmittel eingenommen werden.


Bis zur vollständigen   Heilung der Hornhaut muss auch auf das Tragen von Kontaktlinsen verzichtet   werden.


Orales   Aciclovir

innerhalb von 72 Stunden nach Beginn der Erkrankung   (Reduktion des Risikos für postherpetische Neuralgie/ okuläre Komplikationen


Intravenöses   Aciclovir

nur bei einer Enzephalitis indiziert

Sonstige   orale antivirale Wirkstoffe (Valaciclovir, Famciclovir, Brivudin).

teurer, jedoch besser dosierbar.


Systemische   Steroide

nur gemeinsam mit systemischen Virustatika zur   moderaten Schmerzreduktion und Heilung der Läsionen. Keine Reduktion der   postherpetischen Neuralgie


Symptomatische   Therapie

Trocknung, Antisepsis und kalten Kompressen sowie   lokale Kombination aus Steroid und Antibiotikum

Isolierung,   Hygienemaßnahmen

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Herpes Zoster Ophthalmicus - Prognose

Bei einem Herpes   Zoster Ophthalmicus ist im Allgemeinen von einer Behandlungsdauer von einigen   Wochen zu rechnen, die Symptome gehen meist vollständig zurück. Allerdings   kann es gelegentlich zu andauernden Beschwerden sowie zu periodischen Schüben   kommen.


Erneutes Ausbrechen   ist bei Zoster ophthalmicus eher selten. Kam es zu einer Beteiligung der   Augen, ist dies bei Folgekontrollen beim Augenarzt stets zu erwähnen.   Außerdem sollten Sie auch nach einer vergangenen Herpes Zoster   Ophthalmicusinfektion bei Sehverschlechterungen (z.B. verschwommenem Sehen)   stets einen Augenarzt aufsuchen.


Folgen beziehungsweise   Begleiterscheinungen des Zoster ophthalmicus können Entzündungen des Auges   (z.b. Iritis, Uveitis, Keratitis, Konjunktivitis), aber auch die Entwicklung   eines grauen Stars oder eine Grünen Stars sein. Hierdurch besteht das Risiko,   dass auch nach Abklingen der Infektion Sehverschlechterungen bestehen   bleiben.


Ein geringer Anteil   der Betroffenen entwickelt eine sogenannte postherpetische Neuralgie. Hierbei   bleiben die Schmerzen über Monate bis Jahre bestehen. Außerdem kann es zu   Funktionsstörungen der Muskulatur des Auges kommen. Bei gleichzeitiger   Entzündung des Sehnervens kann sich auch zu einem bleibenden Sehverlust   entwickeln.

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Herpes Zoster Ophthalmicus - Prävention

Gegen Windpocken gibt es eine Impfung. Diese wird für Kinder im Alter von   11-14 Monaten empfohlen. Zeitgleich mit der Masern-Mumps-Röteln-Impfung oder frühestens vier   Wochen danach.


Die zweite Teilimpfung   wird vier bis 6 Wochen nach der ersten verabreicht.


Auch Jugendliche und   Erwachsene können gegen Windpocken geimpft werden. Hier sind ebenfalls 2   Impfungen notwendig.


Herpes zoster ist   ansteckend für alle jene, welche weder geimpft sind, noch an Windpocken   erkrankt waren. Durch die Viren in Pusteln des Erkrankten können sich andere   Personen daher anstecken.

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Herpes Zoster Ophthalmicus - Gallerie

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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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