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Image by Giammarco Boscaro

Kapilläres Hämangiom

Kapilläres Hämangiom

Autor:

ICD-10:   D18.0   Hämangiom, jede Lokalisation

Das kapilläre Hämangiom, auch Erdbeernävus genannt, ist ein häufiger gutartiger Tumor im Kindesalter, der sich durch eine Proliferation von kleinen Blutgefäßen in der Haut und im subkutanen Gewebe auszeichnet.


Symptome

Kapilläre Hämangiome erscheinen kurz nach der Geburt als erhabene, hellrote Läsionen, die bei Druck weiß werden und beim Weinen anschwellen können. Sie treten oft im Gesicht, insbesondere am Oberlid, auf. Größere Hämangiome können zu mechanischer Ptosis führen auch eine orbitale Beteiligung ist möglich. Tiefer gelegene Läsionen erscheinen violett. Multiple kutane Hämangiome können mit viszeralen Hämangiomen assoziiert sein, die innere Organe betreffen.


Ursachen & Risikofaktoren

Die genaue Ursache für kapilläre Hämangiome ist unbekannt, es wird jedoch vermutet, dass sie aus verirrten Stammzellen entstehen. Sie treten häufiger bei Mädchen auf (3 : 1).


Diagnostik

Eine orbitale Beteiligung sollte in jedem Fall ausgeschlossen werden. Oberflächliche kutane Läsionen („Erdbeernävus“) sind hellrot. Präseptal (tiefer) gelegene Tumore erscheinen durch die darüberliegende Haut violett bis bläulich und liegen meist superior in der Orbita. Große Tumore können sich weiter ausdehnen und beim Schreien oder Strampeln tiefblau verfärben. Pulsation oder Spülgeräusch fehlen in der Regel. Tief liegende Hämangiome führen zu einem unilateralen Exophthalmus ohne Hautverfärbung. Oftmals kommt es zu zusätzlichen Hämangiomen im Bereich der Lider oder an anderen.


Die Diagnose eines kapillären Hämangioms ist in der Regel eine Blickdiagnose. Eine zusätzliche Diagnostik mit Ultraschall oder MRT wird hauptsächlich zum Ausschluss einer umfangreicheren

orbitalen Erkrankung durchgeführt.


Im Ultraschall besteht oft eine mittlere interne Reflektivität. 


Im CT und im MRT lässt sich ein kapiläres Hämangiom als homogener Weichteiltumor oder extrakonale Raumforderung  abbilden. Gelegentlich besteht eine Vergrößerung der Orbita jedoch ohne knöcherne Erosion.


Therapie

Die meisten kapillären Hämangiome benötigen keine Behandlung und bilden sich innerhalb des ersten Lebensjahres von selbst zurück.


Oft besteht initial  ein schnelles Wachstum auch proliferative Phase genannt. Diese dauert etwa 3-6 Monate. Anschlieend  kommt es in der Regel zu einer spontanen Regredienz, auch involutive Phase genannt. Diese  dauert oft einige Jahre. 


Eine Behandlung ist nur dann notwendig, wenn  Hämangiome, die die Sehfunktion durch induzierte Amblyopie (Okklusion, Astigmatismus, Anisometropie, Strabismus, etc.) oder Optikuskompression und Expositionskeratopathie beeinträchtigen oder kosmetisch störend sind.


Eine Behandlung mit topischen Betablockern (z.B. Timolol) oder oralem Propranolol hat sich als sehr effektiv erwiesen. 


Auch Steroidinjektionen  können bei frühen Läsionen positive Effekte zeigen. 


Eine Lasertherapie ist hauptsächlich bei oberflächlich gelegenen Tumoren mit einer Gefäßicke von 2 mm indiziert.


Eine eine chirurgische Entfernung ist in der Regel nur bei Visus oder lebenbedrohlichen Läsionen indiziert und in der Regel nur bei der behandlung inaktiver Läsionen in der Spätphase notwendig. 


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Rechtshinweis: Diese Seite enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung verwendet werden. Sie kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.


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